Forschungsbereiche des LIR
Die Forschung des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung wird in den folgenden drei Forschungs- bzw. Programmbereichen gebündelt, die eng mit den aktuell drei Plattformen des LIR interagieren:
Die vier Arbeitsgruppen im Forschungsbereich "Molekulare und zelluläre Mechanismen der Resilienz", AG Lutz, AG Müller, AG Schweiger und NWG Hesse entwickeln verbesserte tierexperimentelle Phänotypen für Resilienz, erschließen neue Methoden zur Aufklärung von Resilienzmechanismen und untersuchen ausgewählte kausale Mechanismen als Ansatzpunkte für Resilienzinterventionen. Sie arbeiten vor allem im Tiermodell und verstehen Resilienz als einen dynamischen Adaptionsprozess, der durch genetische, epigenetische, biochemische/metabolische und neurophysiologische Prozesse sowie durch Umwelt und Verhalten beeinflusst wird und veränderbar ist. Die Nachwuchsgruppe (NWG) Hesse wurde im Jahr 2024 etabliert. Sie stärkt die bioinformatische und Modellierungsexpertise innerhalb des Programmbereichs und im gesamten LIR.
Die drei Arbeitsgruppen AG Bergmann, AG Kalisch, AG Stroh und die assoziierte AG Tüscher im Forschungsbereich "Systemische Mechanismen der Resilienz" verbinden Tier- und Humanforschung zur Weiterentwicklung der Resilienztheorie, testen theoretische Vorhersagen in längsschnittlichen observationalen und interventionellen Kohortenstudien im Menschen und analysieren in experimentellen Laborstudien in Mensch und Nager auf systemischer Ebene ausgewählte neurale und kognitive Resilienzmechanismen. Schwerpunkte der Methodenentwicklung liegen im Bereich der Neuromodulation, insbesondere der zeitlich-räumlich präzisen individualisierten Neurostimulation per TMS und TUS im Menschen, zum Zweck kausaler Manipulationen in mechanistischen Studien. Die für 2026 geplante Nachbesetzung der AG Tüscher soll genutzt werden, um systembiologische Ansätze in der Resilienzforschung zu stärken.
Die Arbeitsgruppen AG Lieb und AG Rigotti sowie die assoziierte AG Wessa im Forschungsbereich "Kognitive und Verhaltensmechanismen der Resilienz" entwickeln Resilienzinterventionen basierend auf neuropsychologischen Resilienzmechanismen und erforschen soziale, gesellschaftliche und strukturelle Kontextfaktoren von Resilienz sowie die Bedeutung von verhältnispräventiven Ansätzen zur Resilienzförderung. Systematische Reviews und Metaanalysen zu Resilienzmechanismen, Resilienztrajektorien und der Wirksamkeit von resilienzfördernden Interventionen untermauern das am LIR generierte Wissen und sind Ausgangspunkt für Weiterentwicklungen der Resilienztheorie. Der Forschungsbereich unterstützt die Produktentwicklung in der Anwendungsplattform Transfer sowie die Leitlinienentwicklung. Die für Herbst 2025 geplante Nachbesetzung der AG Wessa soll die Forschung an Resilienzmechanismen und die Entwicklung innovativer, präziser und skalierbarer Kurzinterventionen stärken.